Weniger Herzinfarkte bei Pesce-/Vegetariern, dafür mehr Schlaganfälle

Vegetarier und Pescetarier erleiden seltener Herzinfarkte, Vegetarier aber mehr Schlaganfälle

Vegetarier (einschließlich Veganer) und Pescetarier (die Fisch essen) zeigten in einer Beobachtungsstudie ein geringeres Risiko auf Herz­erkrankungen als Fleischesser. Der Vorteil wird laut der Publikation bei den Vegetariern je­doch teilweise durch ein erhöhtes Risiko auf einen Schlaganfall wie­der zunichte gemacht.

Erhöhtes Schlaganfallrisiko
Die Gefahr auf viele Herzkrankheiten ist zwar niedriger, wenn man als Vegetarier oder Pescetarier lebt, allerdings ist gleichzeitig das Risiko für einen Schlaganfall bei reinen Vegetariern um 20 % höher. Für Pescetarier ist nur ein tendenziell erhöhtes Schlaganfallrisiko nachweisbar.

Die Vegetarier (und auch die Pescetarier) haben also deutlich geringere Herz-Kreislauf-Risiken als Fleischesser. Damit stellt sich die Frage, ob der Lebensstil der Vegetarier noch in weiteren As­pekten, die die Studie nicht erfasst hat, gesünder ist, als bei den Fleischessern. Dann könnte die geringere Rate von  Herzerkrankungen auf andere Aspekte zu­rück­führen sein als (nur) auf die Ernährung.

Warum eine vegetarische Kost das Schlaganfallrisiko erhöht, ist unklar. Eine mögliche Erklärung könnte die schlechtere Versorgung mit Vitamin B12, Vitamin D oder essentiellen Aminosäuren sein. Beweisen kann dies die Studie allerdings nicht.

Unter dem Strich würde die vegetarische Kost das Herz-Kreislauf-Risiko insgesamt sen­ken: Die absolute Zahl von Herzerkrankungen war um 10 Fälle pro 1.000 Personen über 10 Jahre niedriger (36,2 versus 46,2) als bei den Fleischessern, während es zur gleichen Zeit zu etwa 3 zusätzlichen Schlaganfällen kam (18,3 versus 15,4 auf 1.000 Personen über zehn Jahre). Pescetarier lagen mit 40,4 ischämischen Herzerkrankungen und 17,5 Schlaganfällen auf 1.000 Personen über 10 Jahre zwischen beiden Gruppen.